Positronisches Gehirn

Auf die harte Tour

Man sagt mir nach, ich sei ein „Trottelchen“, dabei meinen die Menschen ich wäre wie Clumsy-Schlumpf. Das ist derjenige Schlupf der immer alles umwirft, alles fallen lässt oder gegen alles läuft. Ich war geneigt diesen Menschen zuzurufen:“Hey was soll das?! Ich bin auch nicht schusseliger als du, oder hast du dir etwa noch nie beim Würstchenbraten 3 Finger frittiert und musstest zum Notarzt?!!“ Manche Dinge lerne ich eben erst wenn Schlimmes passiert.

So geschehen an Silvester. Das teure Macbook (und dieses Adjektiv ist in jedweder Interpretationsmöglichkeit sowie wortwörtlich zu verstehen) steht auf dem Tisch. Direkt daneben eine Bierflasche und tausend andere Dinge. Aber mal ehrlich, wer lässt schon leichtsinnigerweise eine volle Flasche mit zuckrigem Bier auf dem Tisch? Tststs Angewohnheiten gibts. Es kam wie es kommen musste: ich stoße an die Flasche sie fällt und ergießt ihren Inhalt auf den Apfel. Zum Glück gabs geistesgegenwärtige Menschen um mich herum, die das Zeug abwischen, denn ich für meinen Teil war in einem Schockzustand der mich völlig gelähmt hat. Ich wollte an diesem Abend kein Bier mehr haben und verlegte mich auf Prosecco.

Montag dann kam das jähe Erwachen: Obwohl mein liebes, treues Macbook tadellos arbeitete, brachte ich sie in die Klinik. Ein schrecklich übelgelaunter Mensch war da, von dem ich lediglich erwartete, dass er sagt: „Wenn alles geht, ist alles okay, machen Sie sich keine Sorgen.“ Stattdessen bekomme ich zu hören:“Tja also, das seh ich alles erst wenn ich das Gerät aufschraube. Da können sich grüne Schießmichtot-Kristalle (Kryptonit?) gebildet haben und dann haben Sie einen Totalschaden und können den Computer auf den Müll werfen.“ Es klingt lächerlich, aber als meine Mutter mir sagte mein Kater sei überfahren worden hab ich nicht so bitterlich geweint, wie nach dieser Nachricht.

Nach drei unendlich langen Tagen des Wartens und minütlicher Aktualierung meiner E-Mails habe ich den Entschluss gefasst mich zusammenzureißen und nach dem Zustand meines Mac zu fragen. Er der übellaunige Eugen K. war am Apparat, heute allerdings sehr freundlich und leicht zerstreut. Hier das Gedächtnisprotkoll des Telefonats:

E.K.: Wann haben sie es gebracht?

T.G.: Montag. sie meinten dann es dauere zwei Tage…

E.K.: Ja richtig. Hier ist die Hölle los. Wie war noch gleich der Name? Elisabeth?

T.G.: Nein Tina.

E.K.: Ach das war der Teeschaden.

T.G.: Nein der Bierschaden.

E.K.: Ach. Moment ich muss das raussuchen. Oh ja. Oh schon seit Montag. Ok ich leg mir das gleich auf den Tisch.

Wir verabschiedeten uns. Nun hatte ich ein noch mulmigeres Gefühl, wenn das überhaupt möglich ist. Später dann, vor nicht allzu langer Zeit klingelte mein Telefon. Es war Eugen K. Er sagte nur zwei Wörter: Glück gehabt! Und das hab ich wirklich, denn ich bekomme ein neues „Topcase“ für umsonst, das er mir auch für umsonst einbaut. Ich wünschte ihm ein schönes Wochenende und er meinte, dass er noch soviel zu tun hätte aber er den Feiertag mit Alkohol anständig begießen will. Nachdem er mich während des ganzen Telefonats geduzt hat meinte ich dann zu ihm, dass er aber keine Computer in der Nähe stehen lassen soll, weil das schlecht ausgehen kann. Hab ich lernen müssen. Er sagte dass er das sowieso nie macht. (Klar er macht sowas nicht!) Und ich mach das jetzt übrigens auch nicht mehr!

Wenn ich den Apfel zurück bekomme werde ich Eugen K. vorschlagen einmal auf ein Bier in meine Schicht zu kommen, als Dank dafür dass er „alle Augen und Hühneraugen zudrückt.

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